Unsere Motivation

“Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln,

zu bekämpfen!”


The Justice Project e.V.

The Justice Project e.V. ist ein gemeinnütziger Verein in Karlsruhe, der Betroffene von Menschenhandel und in der Prostitution tätige Frauen mit klient:innenorientierter, ganzheitlicher und akzeptierender Hilfe unterstützt. Zielgruppe unserer Arbeit sind schwerpunktmäßig Betroffene von Menschenhandel aus (West-) Afrika, sowie in der Prostitution tätige Frauen.

Unser „Frauencafé Mariposa“, welches in direkter Nähe des Rotlichtviertels liegt, dient als offene Beratungsstelle für in der Prostitution tätige Frauen. In unserem Bereich Mariposa wird Raum für Beziehungen geschaffen, aufsuchende Arbeit geleistet, sowie Frauen bedarfsorientiert beraten und begleitet, bei Wunsch wird Ausstiegshilfe angeboten. Wir arbeiten zudem eng zusammen mit anderen Akteur:innen im Hilfssystem, wie beispielsweise dem Gesundheitsamt, Jobcenter, Ärzt:innen, Therapeut:innen, zu welchen wir Weitervermittlung für Frauen leisten.

Die Zielgruppe unserer Beratungsstelle „OASE“ sind Betroffene von Menschenhandel, schwerpunktmäßig aus (West-) Afrika, aber auch aus anderen Herkunftsländern. Unser Schutzhaus ist als Unterkunft für Geflüchtete offiziell anerkannt und bietet bis zu sieben Frauen und ihren Kindern ein sicheres Zuhause. Zudem bieten wir ein vorbereitendes Integrationsprogramm an, welches mit unterschiedlichen Unterrichtsfächern über Deutsch lernen, sich in Systemen, wie dem Asylverfahren, zurechtfinden und kreativen Angeboten ein ganzheitlich, auf die Bedarfe der betroffenen Frauen ausgerichtetes, Programm ist. Außerdem wird Arbeit zur Identifizierung von Opfern von Menschenhandel in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe und weiteren Unterkünften für Geflüchtete gemacht.

Ziel ist es, all unsere Klient:innen dahingehend zu befähigen, ihr Leben zu bewältigen und ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führen zu können.


Unsere Werte

Wir initiieren. – Eine aktive Rolle im Kampf gegen Menschenhandel einzunehmen, bedeutet für uns Verantwortung beim Brückenbau und der Suche nach Lösungen zu übernehmen, niemals stehen zu bleiben und proaktiv voranzugehen.

Wir denken mit. – Kritisches Denken ist notwendig, um die Komplexität des Menschenhandels und der Prostitution in Gänze zu erfassen. Nur mit intellektueller Integrität gelingt, es soziale Gerechtigkeit für die Bedürftigsten relevant zu machen.

Wir hören zu. – Wir hören auf die, denen wir dienen. Wir sind uns bewusst, dass wir, um Frauen aus dem Kreislauf der Ausbeutung zu befähigen, ihre wahre Identität stärken müssen. Das bedeutet, ihnen mit einer zuhörenden und annehmenden Haltung zu begegnen und ihnen weder stigmatisierende Rollen noch vorgefasste Urteile überzustülpen.

Wir verbinden. – Wir sind überzeugt, dass sich akzeptierende Hilfe für in der Prostitution tätige Frauen und notwendige Kritik am System des Sexmarktes nicht ausschließen, sondern die Basis für individuelle, effektive und nachhaltige Hilfeleistungen darstellen.

Wir differenzieren. – Wir wehren uns gegen eine Vereinfachung der Prostitution in schwarz und weiß und die Gleichsetzung mit Menschenhandel. Die Lebenswelt der Frauen ist vielschichtig, die Probleme unterschiedlich und die Bedürfnisse verschieden. Daher benötigt es individuelle Unterstützung und keine pauschalisierten Top-Down-Lösungen.

Wir helfen. – Unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Weltanschauung. Akzeptierende Hilfe ist die Grundlage unserer Arbeitsweise. Alle in der Prostitution tätige Frauen erhalten, unabhängig von Zwang oder Freiwilligkeit, individuelle Betreuung und Unterstützung.

Wir halten durch. – Eine effektive Betreuung von Frauen in der Zwangsprostitution bedeutet, dass man bei jedem Auf und Ab dieses Prozesses an der Hoffnung festhält. Wir werden nicht aufgeben, egal, was passiert.

Wir glauben. – An ein christliches Wertesystem, welches die Grundlage unserer Arbeit und Herzenshaltung ist.

Wir kooperieren. – Wir wissen, dass wir all das nicht alleine schaffen können. Die Zusammenarbeit mit anderen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene ist ein grundlegender Bestandteil der Arbeit gegen den Menschenhandel.

 
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Der Friede wird auch verletzt durch den Menschenhandel, die neue Sklaverei unserer Zeit, welche die Menschen in Handelsware verwandelt und sie jeder Würde beraubt.
— Papst Franziskus, Ansprache an den Europarat, Strassburg 25. Nov. 2014