Mariposa - Beratungsstele für Frauen in der Prostitution
Anlaufstelle
In unserem Mariposa Frauencafé besteht das Angebot eines kostenlosen Deutschkurses, einer Kleiderkammer und dem Wäschewaschen und trocknen. Das Mariposa Frauencafé soll außerdem ein Ort sein, an dem die Frauen sich eine kleine Auszeit von dem oft stressigen Alltag nehmen können ,um entspannt einen Kaffee zu trinken und einfach ein offenes Ohr vorzufinden.
Mariposa ist das spanische Wort für Schmetterling und steht für Veränderung, Aufschwung, Schönheit und Entfaltung.
Beratungstelle
In unserer Beratungsstelle Mariposa beraten und begleiten wir Personen, die in der Prostitution tätig sind oder waren. Wir beraten und begleiten bedarfsorientiert, und in allen Lebensfragen oder Problemlagen. Ein Großteil unserer Klient:innen sind Frauen, die aus osteuropäischen Ländern, wie u.a. Bulgarien und Rumänien nach Deutschland migriert sind. Auch Klient:innen aus Deutschland und anderen Herkunftsländern sind Teil unserer Zielgruppe.
Aufsuchende arbeit
Wöchentlich sucht unser Team die Laufhäuser des Rotlichtviertels auf, welches sich 5 Gehminuten entfernt von unserem Frauencafé befindet. Außerdem besuchen wir in monatlichen Abständen die Terminwohnungen in der Stadt und den Straßenstrich. Die aufsuchende Arbeit dient dem Kontaktauf- und ausbau und bietet uns die Möglichkeit einer Beratung direkt vor Ort an den Arbeitsplätzen. Neben der Informationsweitergabe und unseren Kontaktkarten verteilen wir regelmäßig Hygieneartikel, kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke zu besonderen Anlässen.
UNser hilfsangebot umfasst u.a.:
Psychosoziale Beratung und Begleitung
Sozialberatung
Aufsuchende Arbeit im Rotichtmilieu
Ausstiegs- und Umstiegshilfen
Unterstützungen und Begleitung bei Arzt- und Behördengänge
Kostenlose Untersuchungen und Beratungen durch unser Ärzteteam
Anlaufstelle und Offene Tür Angebote
Weitervermittlung an externe Akteure im Hilfssystem
Wichtige Grundlagen unserer ARbeit
Uns ist es wichtig, die Frauen in ihren individuellen Anliegen und Bedürfnissen wahr- und ernst zu nehmen und die komplexe Lebenswelt der Prostitution zu kennen. Deshalb arbeiten wir akzeptierend und beziehungsorientiert, immer mit dem Ziel, zu eigenständigem und selbstbestimmtem Handeln zu befähigen. Bei uns sind alle willkommen! Wir beraten und begleiten ungeachtet der Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang ist für uns hierbei Grundlage jeglicher Beratung und Begegnungen.
Prostitution in Karlsruhe
Zwangs- und Armutsprostitution
Durch die Arbeit im Mariposa Frauencafé und im Kontakt mit den Prostituierten zeigt sich, dass eine große Zahl der Frauen aus Gründen des Zwangs ihrer Arbeit nachkommen. Hierbei bei allen Betroffenen von Menschenhandel zu sprechen ist allerdings nicht richtig. Besonders in Karlsruhe begegnen wir einer großen Anzahl von Frauen, bei welchen der Zwang in ihrer sozialen Not zu finden ist. Besonders die Armut in Osteuropa treibt viele der Frauen nach Deutschland, um mit ihrer Arbeit ihre Familien in der Heimat finanziell unterstützen zu können.
Zahlen
Basierend auf den Zahlen des Ordnungsamts, haben sich seit 2017
ca. 900 in der Prostitution tätige Frauen (vereinzelt auch Männer) im Karlsruher Stadtgebiet registriert. Etwa 250 sind pro Tag/Nacht sind in mehreren großen Laufhäusern im Rotlichtviertel, auf drei verschiedenen Straßenstrichabschnitten und in über 30 Terminwohnungen über das ganze Stadtgebiet verteilt tätig.
Um ein möglichst vollständiges und aktuelles Bild der Lage zu haben, sind wir in regelmäßigem Austausch mit den zuständigen Behörden und der Beratungsstelle Luis.e der Diakonie.